Die Therapie und ihre Chancen
Die Behandlung einer Depression kann in der Regel ambulant durchgeführt werden, bei schweren Depressionen ist dagegen eine stationäre Behandlung erforderlich. Bei schwergradigen Depressionen kommt neben einer Psychotherapie zusätzlich eine antidepressive Medikation infrage, um die Heilungschancen zu verbessern.
Ähnlich wie bei Erwachsenen hat sich auch bei Kindern und Jugendlichen vor allem ein verhaltenstherapeutisches Vorgehen bewährt. Der Patient wird darin bestärkt, alltägliche Anforderungen und Belastungen wieder zu bewältigen. Verloren gegangene Interessen und Fähigkeiten sollen in der Therapie wieder entdeckt und gefördert werden. Ein weiteres wichtiges Ziel der Therapie ist, das negative Selbst- und Weltbild eines depressiven Kindes zu verändern. So werden die "gesunden" Anteile gestärkt und wieder im Selbstverständnis des Patienten verankert. Gruppentherapien zur Förderung der Selbstsicherheit und der Kreativität sind ebenfalls wichtige Bausteine einer Behandlung und tragen dazu bei, dass sich die Betroffenen in ihrem sozialen Umfeld wieder selbstbewusster bewegen können.
Um den Heilungsprozess eines Kindes zu unterstützen, ist eine intensive Elternarbeit unumgänglich. Gemeinsame Gesprächen haben zum Ziel, ein Verständnis für die Erkrankung des psychisch kranken Kindes zu entwickeln und Konflikte in der Familie zu bearbeiten. Die Therapie einer Depression sollte längerfristig ausgerichtet sein, insbesondere um Rückfälle zu vermeiden. Je früher eine Behandlung beginnt, desto besser sind die Erfolgsaussichten.